Was ist Harninkontinenz?

Was ist Harninkontinenz?

Wie ihre verschiedenen Formen aussehen und was mögliche Ursachen sind

Allein in Deutschland leiden rund 10 Millionen Menschen unter Harninkontinenz. Das heißt: Jede achte Person ist betroffen!  Mindestens – denn die Dunkelziffer ist vermutlich noch deutlich höher.

Trotzdem ist das Thema immer noch tabu. Weniger als die Hälfte der Betroffenen sucht medizinische Hilfe – und noch weniger erhalten tatsächlich eine Behandlung. Dabei gibt es viele Möglichkeiten, etwas gegen ungewollten Urinverlust zu tun.

In diesem Beitrag erfahren Sie, was Inkontinenz genau ist, welche Symptome auftreten können und welche Ursachen es gibt.


Was bedeutet Inkontinenz?

Inkontinenz bedeutet, dass man Urin (oder auch Stuhl) nicht zuverlässig halten kann und ungewollt verliert – zwischen den normalen Toilettengängen. Mit zunehmendem Alter wächst das Risiko, inkontinent zu werden. Dennoch sind nicht nur ältere Menschen davon betroffen. Auch bei jüngeren Menschen kann es ein Thema sein. Zum Beispiel Frauen nach einer Schwangerschaft.

Bei einer Harninkontinenz spricht man auch von „Blasenschwäche“. Es gibt verschiedene Formen. Die gängigsten sind:

  • Belastungsinkontinenz (auch Stressinkontinenz genannt)
  • Dranginkontinenz
  • Mischinkontinenz
  • Überlaufinkontinenz

1.     Belastungsinkontinenz: Wenn Bewegung zum Problem wird

Diese Form der Inkontinenz tritt bei körperlicher Anstrengung auf: Beim Husten, Lachen, Niesen oder auch beim Sport verliert man Urin. Besonders betroffen sind Frau nach einer Geburt oder in den Wechseljahren.

Typische Symptome:

  • Urinverlust bei körperlicher Aktivität
  • kein starker Harndrang
  • Häufigkeit ist abhängig von der Belastung

Mögliche Ursachen:

  • Schwache Bodenbeckenmuskulatur
  • Hormonelle Veränderungen
  • Operationen im Beckenbereich 

2.     Dranginkontinenz – Wenn es plötzlich schnell gehen muss

Wie der Name schon sagt: Bei dieser Form der Inkontinenz verspüren die Betroffenen einen plötzlichen, starken Harndrang – manchmal ohne Vorwarnung. Oft kommt es zu einem unfreiwilligen Harnverlust, weil man es nicht mehr rechtzeitig zur Toilette schafft.

Typische Symptome:

  • häufiger, plötzlicher Harndrang
  • Urinverlust vor Erreichen der Toilette
  • Gefühl einer ständig vollen Blase

Mögliche Ursachen:

  • Überaktive Blase (unwillkürliche Blasenkontraktionen)
  • Harnwegsinfekte (Blasenentzündungen)
  • Neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Schlaganfall

 

3.     Mischinkontinenz – Wenn Belastung und Drang zusammenkommen

Bei einer Mischinkontinenz tritt beides zusammen auf: eine Drang- und eine Belastungsinkontinenz. Sie kann die Lebensqualität der betroffenen Person erheblich einschränken.

Typische Symptome:

  • Urinverlust bei körperlicher Anstrengung
  • plötzlicher Harndrang, der kaum zu kontrollieren ist
  • häufiges Wasserlassen, auch wenn man wenig trinkt

Mögliche Ursachen

  • Schwacher Beckenboden
  • Überaktive Blase (z.B. durch Infektionen, neurologische Erkrankungen oder hormonelle Veränderungen)
  • Übergewicht
  • Rauchen
  • Erkrankungen wie Diabetes oder Nervenschädigungen

4.     Überlaufinkontinenz:

Bei dieser Form der Inkontinenz wird die Blase beim Toilettengang nicht vollständig entleert. Dies führt zu einem konstanten Druck und plötzlichem Urinverlust. Sie tritt häufiger bei Männern auf als bei Frauen.

Mögliche Ursachen:

  • Prostatavergrößerung
  • Nervenschäden
  • Medikamente, die den Harnfluss hemmen

 

Weitere Formen von Inkontinenz

Funktionelle Inkontinenz:

Die betroffene Person kann ihre Blase zwar kontrollieren, schafft es aber nicht rechtzeitig zur Toilette – zum Beispiel, weil sie nur eingeschränkt mobil ist oder an Demenz leidet.

Unbewusste Inkontinenz:

Die betroffene Person verliert Urin, ohne es zu merken. Sie verspürt auch keinen Druck auf der Blase. Ursachen sind oft neurologische Erkrankungen oder eine altersbedingte Beckenbodenschwäche.

 

In unserem nächsten Blogbeitrag: Was tun gegen Inkontinenz?

Sie wissen jetzt, wie sich die verschiedenen Formen der Inkontinenz zeigen und was ihre Ursachen sein können. Doch wie geht es nun weiter? In unserem nächsten Blogbeitrag erfahren Sie, wie Inkontinenz behandelt werden kann.

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